Reports, Statements, 
Observations and Stories

By residents of the Donau City

Residents were invited to submit reports, statements, observations and stories about the space, the location or life in Donau City on the project website. Selected contributions can be found below:

Report

(OF)
 


Good Vibrations


Fast ein Vierteljahrhundert Donaucity-Leben begleitet ein böiger Sound die spektakulären baulichen Entwicklungen auf der Platte. Bald wird auch das Baustellengetöse verstummen. Da flattert, rechtzeitig und höchst willkommen www.nullebene.at wie ein Glückwunsch auf die Platte. Matthias Klos und Hans-Jürgen Poëtz nutzen nämlich das finale tektonische Momentum zur profunden musikethnologischen Forschung klanglicher, kultureller und sozialer Aspekte. Mit einem Aufnahmegerät durchstreifen die Beiden senkrecht und waagrecht die labyrinthischen Stollen und Schächte der transdanubischen Goldmine. Die "Poetik der Donau City" hebt bedrohte Klangwelten auf www.nullebene.at. Hier kann man das böige Rauschen, dumpfe Klagen, Dröhnen, Scheppern als sphärische „Meditationsklänge“ laufend akustisch verfolgen, wie die Platte halt so schallt. Tosend spacig! 

 

Am Samstag, den 23.09. um 18:00 Uhr, steigt als Höhepunkt eine Klangperformance live beim Ares Tower. Klangwolke am Entlastungsgerinne und alles wird vor Ort recycelt! Kommt in Scharen, ihr Mitbewohner*innen. Auch den Kindern wird es gefallen! Vorher: Auf zum letzten Parcours! Mit Rolf Wienkötter. Good Vibrations! 

 

Rückblende: Die Platte, wie wir wissen, hat als Tonträger bereits Geschichte geschrieben. Im Jahr 2005, der Wohnpark Donaucity war gerade frisch besiedelt und einige isolierte Bürobauten ziemlich hochgezogen, da legte die WED großen Wert auf eine Belebung der noch weißen Flecken auf der Platte. Das öffentliche Interesse in der Erschließungsphase war gewinnversprechend und hob die Stimmung auf der Baustelle. 

 

Als Groundbreaking für das künstlerische Revival auf der Platte schaufelte Claudia Bosse Theater, Film, Musik und Diskurs in die riesige, tiefe Baugrube des DC Tower. Das "Palais Donaustadt" lockte Tausende von Wiener*innen erstmals über die Donau. Das "Picknick am Wegesrand" sorgte an den Donnerstagen mit Livebands und DJs für wahre elektronische Soundexplosionen. Der Plattenschall hatte viele Namen: Platzgumer, Pulsinger, Waldeck, Fon, DJ Beware, Oskar Aichinger, Franz Hautzinger und aus dem Umfeld von Rhiz, Fluc, Flex, Noisecamp, Cheap, Klein Records und Icke Micke. 

 

Ein weißer Fleck erwachte zum Leben. Schade nur, dass der "Elektronische Herbst" folgenlos blieb. Kulturwidmung? Konzerthalle? Never on plate! Nach diesem Großereignis wurde die transdanubische Platte ganze drei Jahre lang nur noch vom Copa Cagrana Sound beschallt. 

 

Im Jahr 2008, gerade rechtzeitig vor der Totalschleifung, wurde an der Uferzone nochmals ausgiebig gefeiert. "unORTnung", ein Kulturprojekt von Veronika Barnaš, residierte in der traditionsreichen "Türkendisco". Von hier schallte es laut empor zur WED, wenn Maruša Sagadins rappte: "Wo ist unser Niveau, Herr Perrault?" (Singleplatte, Plattenspieler, Modellstadt) - Ein Abgesang. Hochschulprojekte, Semesterstudien und Diplomarbeiten erzeugten weniger Sound, als faszinierende Visionen zum Potenzial der Platte. Ein letztes Aufflackern städtebaulicher Kreativität vor Ort. 

 

Im Jahr 2023 herrschen gegenwärtig andere Töne. Die Rendite-Erwartungen der Investoren sprengen das Potenzial des Ortes. Der Bezug zum Wasser wird durch Betonklötze und Asphaltpisten gekappt. Auf die mehrfach gezwickte Weltausstellungsdiagonale kommt kein Kulturbau. "Stella", ein katholischer Privatschulcampus mit "Opus-Dei"-Hintergrund, wird zum Hotspot am Donauufer. 

 

Aber fürchtet euch nicht: Bevor die Herbststürme über Promenaden und Avenuen der Donaucity brausen, lassen es Matthias Klos und Hans-Jürgen Poëtz noch einmal ordentlich krachen! Halleluja! 



Brigitte Redl-Manhartsberge
r

Statements

 (OF)



„Die Führungen sind ein super Parcours. Ganz neue Aspekte und Perspektiven tun sich da im Dialog auf!“ 

 

„Wenn ich Besuch bekomme, werde ich immer wieder gefragt, wie kannst Du nur in all dem Beton leben. Die Lebensqualität ist hier aber super!“ 

 

Bilder, Töne und Texte haben mir einen schönen Abend beschert, um mein Zuhause aus anderen Gesichtspunkten zu betrachten.“ 

 

 „Jeden Morgen kann ich schwimmen gehen. In fünf Minuten bin ich in der Donau, in zwei zum Joggen im Donaupark. Die Lage ist schon sehr fein um Natur und Großstadt zu genießen.“ 

 

„Der Taxistand ist ja gleich neben unserem Müllraum. Gut, dass es beides gibt, allerdings halte ich mich an beiden Orten lieber nur tagsüber auf.“ 

 

„Aus Neugierde nahm ich an der Führung zur „Nullebene” teil. Ich wohne jetzt schon seit über 20 Jahren in der Wiener Donau City und dachte, ich würde nichts Neues hören. Da hatte ich mich geirrt! Auch waren Nachbarn vor Ort, die mindestens genauso viel über die Entstehungsgeschichte wussten wie ich. Eine gelungene Sache, die die Anwohner zusammenbringt.“ 

 

„Der Weitblick hier ist wirklich umwerfend, da vergisst man oft mal einfach nach unten zu sehen, und sich dabei der eigenen Umgebung bewusst zu werden.“ 



„Ich habe mir auf der Website ‚sound building‘ angehört und mir Fotos dabei angesehen, es ist als würden die Bilder vibrieren.“ 

 

„Wie komme ich zur Copa Beach?“ 



Mit dem ‚kleinen Werkzeugkasten‘ auf Erkundungstour gewesen, sehr informativ und stimmig das Projekt!“ 

 

„In letzter Zeit werden hier mehr Filme gedreht. Das letzte Mal war die Donau City wohl Kulisse für eine deutsche Stadt.“ 



„Wenn ich aus dem Fenster schaue, kann ich meinem Kind den ganzen Weg zur Schule nachschauen. Von der Haustür bis zum Eingang der Schule.“ 

 

„Wir wohnen hier schon lange. Die Führung ist ein tolles Angebot!“ 

 

„Letztens konnte ich beobachten wie ein Hund beim Durchgang des Mischek-Towers vom Winde verweht wurde. Leinenpflicht für die Donau City, es kann Leben retten!“