Aus der Null-Ebene
Poetik der Donau City
Matthias Klos & Hans-Jürgen Poëtz
Aus der Null-Ebene ist ein transdisziplinäres Kunstprojekt zur Erkundung der Wiener Donau City – online und vor Ort. Initiiert von Matthias Klos und Hans-Jürgen Poëtz mit Beiträgen aus Kunst, Architektur, Kunstgeschichte, Stadtplanung, Soziologie, Kunstvermittlung sowie von Bewohner*innen des Stadtteils.
Die Wiener Donau City – auf einer ehemaligen Müllhalde errichtet – versammelt einen Reigen an Wohn- und Geschäftsbauten, darunter die höchsten Gebäude der Stadt. Als modernes Zentrum wurde dieser Stadtteil in einem Ebenen-Konzept geplant, das Infrastrukturen für Automobilität (Straßen, Parkhäuser, etc.) in den Untergrund (Ebene –1 bis –3) verlegt. Die autofreie „Ebene 0“ verbindet die Gebäude und ist ein böiger und zugiger Freiraum gefühlter Distanz zwischen Baukörpern.
In The Decay of Lying merkt Oscar Wilde an, dass man den Nebel in London erst wahrgenommen hat, nachdem er von den Impressionisten gemalt worden war. Ihm zufolge ermöglicht erst die ästhetisch vermittelte Wahrnehmung den Menschen, sich ihrer Umgebung bewusst zu werden. In der Auseinandersetzung mit der Donau City wollen wir dem Ort nichts hinzufügen oder entgegensetzen, sondern Bestehendes aus anderen Blickwinkeln betrachten, um neue Sensoren für die Umgebung zu entwickeln: Eine Bestandsaufnahme der Geschichte und der Geschichten des Stadtteils, seiner Eigenheiten und seines Charakters, seiner Gebäude und Strukturen um eine „poetische Vorstellschraube“ für Zukünftiges entwickeln zu können.
Im transdisziplinären Ansatz des Projekts wird zunächst mit Beiträgen der Kunst, der Kunst- und Kulturvermittlung, der Architektur, der Architekturtheorie, der Stadtplanung, der Soziologie und der Kunstgeschichte eine erste Anamnese einer sozial-medialen Dimension der Architektur (Heike Deliz) der Donau City sichtbar gemacht. Dazu sind auch Bewohner*innen herzlich eingeladen Erfahrungsberichte, Statements, Beobachtungen und Geschichten über den Raum, den Ort oder das Leben in der Donau City auf der Projekt-Webseite – vom 9. Juni bis 16 Oktober – einzureichen, wo ausgewählte Beiträge veröffentlicht werden. Mit dieser Art der Amplifikation und Reduktion (André Corboz) soll so ein Fundament für eine zukünftige post-pandemische Poetik dieses speziellen urbanen Raumes in Wien gelegt werden. Die Ergebnisse dieser Betrachtungen, Untersuchungen und Auseinandersetzungen werden einen kaleidoskopischen Blick auf die Donau City ermöglichen, der in einer Online-Plattform peu à peu zusammengefasst und zugänglich sein wird.
Das Projekt versteht sich als prozessorientierte Bestandsaufnahme, als ein ‚Werkzeug‘ für eine individuelle und zugleich transdisziplinäre Erkundung der Wiener Donau City, das als Online-Vermittlungs-Projekt bis Mai 2025 zur Verfügung steht.
Programm
Eröffnung
28. Juni 2023 | 17:00
Führungen
28. Juni 2023 | 17:00
29. Juli 2023 | 16:00
23. August 2023 | 18:00
23. September 2023 | 16:00
Klangperformance
23. September 2023 | 18:00
Filmpräsentation Website
27. Jänner 2024
Ein transdisziplinäres Kunstprojekt von
Matthias Klos &
Hans-Jürgen Poëtz
Vor Ort bis Oktober 2023
Online bis Mai 2025
Mit Beiträgen von
Patricia Grzonka
Georgia Holz
Clemens Kirsch
Matthias Klos & Hans-Jürgen Poëtz
Daniela Schadauer
Reinhard Seiß
Rolf Wienkötter
und Bewohner*innen der Donau City